6 Hypothesen warum du ein Zombie auf Arbeit bist
Aug 26, 2024Zählst du die Tage bis zum Wochenende oder gar bis zur Rente? Oder sitzt du in der Kantine mit Kolleg:innen und meckerst über deine Arbeit, deinen Chef und wie dein Unternehmen mit der Zeit immer arbeitnehmerunfreundlicher geworden ist? Bist du nicht mehr bereit für deine Firma eine Extrameile zu gehen? Du denkst zwar oft ans Kündigen, aber die Sicherheit deines Jobs und die monatlichen festen Zahlungen, sind doch oft wichtiger? Dann spricht vieles dafür, dass du ein Arbeits-Zombie geworden bist. Laut einer Gallup Studie waren es 2017 ca. 67% aller Mitarbeitenden, die innerlich gekündigt haben. Ich will gar nicht über den wirtschaftlichen Schaden einer Firma sprechen, wenn ihre Arbeitnehmer:innen innerlich kündigen. Vielmehr geht es mir um die Personen selbst und der daraus resultierende Schaden für die Gesellschaft. Wieviel verstecktes Potenzial für die Wirtschaft und Gesellschaft auf der Strecke bleibt, wenn Menschen innerlich kündigen, kann ich zwar nicht quantifizieren, aber ich persönlich glaube, dass dieser immens hoch ist. Potenzial, dass dazu führen könnte, ein zufriedeneres Leben zu führen und eine bessere Gesellschaft aufzubauen.
Ok, genug philosophiert. Hier mal 6 Hypothesen dazu:
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Arbeits-Zombies haben den Zugang zu ihrem eigenen Kern, ihrer eigenen Vision und Identität verloren oder hatten nie einen.
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Arbeits-Zombies glauben nicht daran, dass Arbeit sowohl finanzielle Sicherheit als auch Selbsterfüllung bringen kann.
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Sie glauben, dass es normal sei, Zeit gegen Geld einzutauschen. Dabei gibt es keinen logischen oder rationalen Grund dafür, wieso ein Mensch 30 Jahre und mehr, 8 Stunden auf einer Arbeit seine Zeit absitzen sollte, die nicht erfüllend ist. Kein Geld der Welt entschädigt diese energieraubende Zeit..
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Sie glauben, dass Arbeit und Privates entkoppelt ist. Sie gehen arbeiten, um Freizeit und Privatleben zu finanzieren.
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Finanzielle Sicherheit schlägt die Bereitschaft Risiken einzugehen. Sie glauben, dass Veränderung und Risiko schlimme Folgen haben können.
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Sie glauben, dass die Firma ihnen etwas schuldet und andere für ihr Glück verantwortlich sind. Die bittere Wahrheit: Niemand schuldet dir irgendetwas!
Wir können auf New Work hoffen und an den lauten Appell in den sozialen Netzwerken an Führungskräfte Mitarbeitende zu entwickeln, Feedback zu geben, verletzlich zu sein oder gar ein Umfeld zu kreieren, in dem Menschen wachsen können und ihr volles Potenzial ausschöpfen. Das sind gute und richtige Aufforderungen, aber die traurige Wahrheit ist, dass es dafür einen Shift in den Köpfen der Entscheidungsträger:innen geben muss, der nur dann entsteht, wenn die Führungskräfte verstehen, dass sie sich ändern müssten --> "New Work needs inner work", J. Breidenbach
Deshalb mal anders gedacht, was wäre, wenn jede:r, der/die sich hier als Arbeits-Zombie wiedererkannt hat, umdenkt und sich weiterentwickelt? Den Zugang zu seiner eigenen Vision und Identität wiederfindet und in der Lage ist verantwortungsvollere Entscheidungen zu treffen? Hier scheint der Leidensdruck doch offensichtlich viel größer zu sein, als bei den Entscheidungsträger:innen. Vielleicht werden dann heutige Arbeits-Zombies ja sogar zu Vorbildern und Führungskräfte der Zukunft. Und wir schaffen dann die Kurve hin zu "New Work".