Entfessle deinen Geist: Warum du aufhören solltest, ein selbsternannter Weltversteher zu sein!

mindset Aug 26, 2024

 Im alltäglichen Chaos verlieren wir uns oft in unseren eigenen Geschichten und betrachten die Welt durch die gefärbten Brillen unserer subjektiven Wahrnehmung. Der bekannte indische Philosoph Krishnamurti drückte es treffend aus: "Beobachten ohne Urteil ist die höchste Form der Intelligenz."

Ein Schlüsselaspekt hierbei ist das Verständnis, dass unsere Gefühle und Handlungen eng mit unseren Gedanken verknüpft sind. Unsere Gedanken formen die Grundlage für emotionale Reaktionen und Verhaltensweisen. Die selbsterfüllende Prophezeiung ist dabei vorprogrammiert. Doch sobald wir diese Verbindung erkennen, liegt die Macht in unseren Händen, unser Denken gezielt zu beeinflussen. Krishnamurti ermutigt uns, über unsere Urteile hinauszublicken und bewusst und offen zu beobachten. Das erfordert Mut, sich von sofortigen Bewertungen zu lösen und Situationen ohne Vorannahmen zu betrachten. Sei also kein Weltversteher, der glaubt, die Weisheit mit Löffeln gefressen zu haben. Menschen, die Fehler nicht als Angriff auf die eigene Person interpretieren, tun sich hier sicher leichter. Deine Annahmen über die Realität können fehlerhaft sein und die Wahrheit kann anders aussehen. Mehr in Hypothesen zu denken, erfordert Mut. Obwohl der Autopilot im Alltag Überlebenssituationen steuert, wird er in vielen anderen Momenten zu Ballast und führt uns in Negativität und Destruktivität. Es ist gut, dass wir nicht lange überlegen und eine rote Ampel als Gefahr interpretieren. Aber es ist nicht hilfreich, eine beobachtete Kommunikation als Angriff auf unsere eigene Person zu deuten. Beobachte, wie du in verschiedenen Situationen mit dir selbst umgehst und welche Gedanken du über dich selbst hast. Wenn deine gefärbten Brillen negative Interpretationen erzeugen, reagierst du höchstwahrscheinlich auch negativ auf andere Personen. Die Praxis der gewaltfreien Kommunikation beginnt nicht nur anderen gegenüber, sondern bei uns selbst. Wenn wir klar und wahrhaftig mit uns selbst umgehen, können wir dies auch in unseren Beziehungen zu anderen widerspiegeln. Um diesen Teufelskreis zu durchbrechen, können folgende Schritte helfen:

  1. Entscheide: Bewusst entscheiden, dass deine eigene Sichtweise nicht die absolute Wahrheit ist, sondern von vielen Faktoren geprägt wird.

  2. Achtsam sein: Situationen bewusst wahrnehmen, in denen du in dein altbewährtes Gedankenkarussell einsteigst. Beobachte deine Gedanken wie in einem Theaterstück, ohne sie zu bewerten. Der Hype um Achtsamkeit ist groß, aber es lehrt genau das, nämlich Beobachten ohne zu Werten.

  3. Umschwenken: Innehalten und alternative Gedanken zulassen. Was wäre, wenn alles anders wäre, als du zu glauben meinst?

  4. Reagieren: Bewusst anders handeln als üblich.

  5. Umlernen: Je öfter du diese Schritte durchführst, desto mehr lernt dein Gehirn, hartverdrahtete Denkmuster zu durchbrechen und durch hilfreichere zu ersetzen.

Fazit: Es ist natürlich jedem selbst überlassen, alternative Denkweisen zuzulassen, aber wer in seinem Leben an Grenzen stößt, könnte den Teufelskreis des Selbstbetrugs durchbrechen. Der Weg zu einem klareren Denken und positiveren Beziehungen beginnt damit, unsere eigene negative Sichtweise in Frage zu stellen und bewusst alternative Gedanken zu erlauben.

 Mehr zum Umgang mit negativen Gedanken findest in meinem YouTube Video.